GEAK: Gebäudeenergieausweis der Kantone erklärt
17.12.2025
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind für Eigentümer und Investoren von Immobilien zentrale Themen. Wer heute in Gebäude investiert, betreibt oder saniert, möchte Transparenz über den energetischen Zustand und die langfristige Werthaltigkeit seiner Liegenschaften. Genau hier setzt der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) an. Er ist ein offizielles Instrument, um die Energieeffizienz eines Gebäudes sichtbar und vergleichbar zu machen.
Im folgenden Beitrag erfahren Sie, was der GEAK bedeutet, welche Varianten es gibt, wie er funktioniert und warum er für Unternehmen, Investoren und Verwaltungen unverzichtbar ist.
GEAK Bedeutung – Was steckt hinter dem Gebäudeenergieausweis?
Der Gebäudeenergieausweis der Kantone ist ein schweizweit anerkanntes Zertifikat, das den energetischen Zustand eines Gebäudes aufzeigt. Er macht sichtbar, wie viel Energie eine Liegenschaft für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Beleuchtung benötigt und in welcher Effizienzklasse sie eingestuft wird.
Entwickelt wurde der GEAK im Auftrag der Kantone, in enger Zusammenarbeit mit dem Bund und Fachinstitutionen. Ziel ist es, Eigentümern und Investoren eine klare Grundlage für energetische Entscheidungen zu bieten – sei es bei Sanierungen, Neubauten oder beim An- und Verkauf von Immobilien.
Der GEAK trägt damit wesentlich zur Umsetzung der schweizerischen Energie- und Klimaziele bei und stärkt die Transparenz am Immobilienmarkt.
Die GEAK-Varianten im Überblick
Der GEAK existiert in verschiedenen Ausführungen, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind.
GEAK – Der einfache Energieausweis
Der klassische GEAK dokumentiert den aktuellen energetischen Zustand eines Gebäudes. Er weist die Energieeffizienz in Form einer Skala von A (sehr effizient) bis G (sehr ineffizient) aus. Damit dient er als Orientierung, wie sparsam ein Gebäude mit Energie umgeht.
Für Eigentümer ist der GEAK oft der erste Schritt, um Transparenz zu schaffen und Potenziale zu erkennen.
GEAK Plus – Energieberatung mit Sanierungsvorschlägen
Der GEAK Plus geht über die reine Bestandsaufnahme hinaus. Zusätzlich zur Effizienzbewertung enthält er konkrete Sanierungsvorschläge in Form von Szenarien: von der einfachen Modernisierung bis hin zur umfassenden Gesamtsanierung.
Damit bietet der GEAK Plus eine strategische Entscheidungsgrundlage – sowohl für Investoren, die den Wert ihrer Immobilien steigern wollen, als auch für Unternehmen, die ihre Gebäude nachhaltiger und kosteneffizienter betreiben möchten.
GEAK Neubau – Für geplante Neubauten
Der GEAK Neubau bewertet die geplante Energieeffizienz von Neubauten. Er dient als Qualitätskontrolle in der Planungsphase und ermöglicht es Bauherren, die energetischen Ziele von Anfang an zu berücksichtigen.
GEAK Kosten und Fördermöglichkeiten
Wie viel kostet ein GEAK?
Die GEAK Kosten sind nicht pauschal festgelegt, sondern hängen von mehreren Faktoren ab:
- Gebäudegrösse und Gebäudetyp: Ein kleines Einfamilienhaus verursacht weniger Aufwand als ein Mehrfamilienhaus oder ein komplex genutztes Gewerbeobjekt.
- Gebäudealter und Komplexität: Je heterogener die Bausubstanz und je vielfältiger die technischen Anlagen, desto umfangreicher ist die Analyse.
- Gewählte GEAK-Variante: Klassisch, Plus oder Neubau unterscheiden sich in Aufwand und Tiefe der Beratung.
Für Einfamilienhäuser bewegen sich die Kosten in der Regel zwischen CHF 1’000 bis 2’000.00. Bei Mehrfamilienhäusern, Gewerbebauten oder industriell genutzten Liegenschaften können die Preise höher ausfallen, da die Datenerhebung umfangreicher und die Auswertung komplexer ist.
Besonders der GEAK Plus ist aufgrund der zusätzlichen Beratungsleistungen und Sanierungsszenarien teurer als der reine Standardausweis. Viele Eigentümer entscheiden sich dennoch für diese Variante, da die praxisnahen Empfehlungen helfen, Investitionen gezielt zu planen und Fördermittel optimal zu nutzen.
Wird GEAK gefördert?
Ja, in vielen Kantonen wird die Erstellung eines GEAK oder GEAK Plus finanziell unterstützt. Einen Überblick über kantonale Förderprogramme finden Sie auf der offiziellen GEAK-Website. Es lohnt sich daher, vor der Beauftragung die kantonalen Förderbedingungen zu prüfen.
Wie funktioniert der Gebäudeenergieausweis der Kantone?
Der GEAK basiert auf einer umfassenden Analyse des Gebäudes.
Welche Gebäudedaten werden erfasst?
Für die Ausstellung werden unter anderem folgende Informationen erhoben:
- Baujahr, Gebäudetyp und Nutzung
- Gebäudehülle (Dach, Fassade, Fenster, Keller)
- Heizungs-, Lüftungs- und Warmwasseranlagen
- Stromverbrauch, Beleuchtung, ggf. Kühlung
- CO₂-Emissionen
Wer darf den GEAK erstellen?
Ein GEAK darf ausschliesslich von zertifizierten GEAK-Expertinnen und Experten erstellt werden. Diese durchlaufen eine spezielle Ausbildung und sind im offiziellen Register gelistet.
Stratus verfügt über diese Kompetenz im eigenen Haus. Damit bieten wir unseren Kunden eine unabhängige, fachlich fundierte Beurteilung und beraten Sie bei allen Fragen rund um Energieeffizienz und Gebäudestrategien.
GEAK Effizienzklassen verständlich erklärt
Skala von A bis G: Was bedeutet welche Klasse?
Die GEAK-Effizienzklassen reichen von A (sehr effizient) bis G (sehr ineffizient) und orientieren sich am Energiebedarf des Gebäudes:
- A: Gebäude mit sehr niedrigem Energiebedarf, meist Neubauten oder Sanierungen nach höchsten Standards (z. B. Minergie).
- B: Gebäude mit guter Energieeffizienz, die nur geringe Optimierungspotenziale aufweisen.
- C: Überdurchschnittlich effizienter Gebäudebestand, jedoch noch nicht auf modernstem Niveau.
- D: Durchschnittlicher Gebäudebestand in der Schweiz – hier besteht in vielen Fällen Sanierungspotenzial.
- E: Unterdurchschnittliche Effizienz; Massnahmen wie Dämmung oder Heizungsersatz sind oft wirtschaftlich sinnvoll.
- F: Deutlich erhöhter Energieverbrauch; umfassende Sanierungen sind empfehlenswert.
- G: Gebäude mit sehr hohem Energieverbrauch und dringendem Sanierungsbedarf.
Diese Einstufung erleichtert die Vergleichbarkeit von Immobilien und schafft eine klare Orientierung für Eigentümer, Investoren und Käufer, sowohl beim Erkennen von Einsparpotenzialen als auch bei Kauf- oder Verkaufsentscheidungen.
Welche Faktoren beeinflussen die GEAK-Bewertungen?
Der GEAK weist drei separate Effizienzklassen aus, die jeweils unterschiedliche Aspekte bewerten:
1. Gebäudehülle (Klasse A-G)
Diese Bewertung zeigt die thermische Qualität der Gebäudehülle und wird beeinflusst durch:
- Wärmedämmung von Dach, Fassade und Keller
- Qualität der Fenster und Verglasungen
- Luftdichtheit des Gebäudes
2. Gesamtenergieeffizienz (Klasse A-G)
Diese Bewertung berücksichtigt den tatsächlichen Energiebedarf und umfasst:
- Qualität der Gebäudehülle
- Effizienz der technischen Anlagen (Heizung, Warmwasser, Lüftung, Kühlung)
- Beleuchtung und elektrische Verbraucher
- Energiebedarf pro Quadratmeter
3. CO₂-Emissionen (Klasse A-G)
Diese Bewertung zeigt die Klimawirkung des Gebäudes und hängt ab von:
- Eingesetzten Energieträgern (fossil vs. erneuerbar)
- Nutzung erneuerbarer Energien (Solaranlagen, Wärmepumpen, etc.)
- Gesamter CO₂-Ausstoss pro Quadratmeter
Bedeutung für Eigentümer und Käufer
Für Eigentümer bieten die drei Bewertungen eine differenzierte Grundlage für Sanierungsentscheidungen: Eine schwache Gebäudehülle zeigt Handlungsbedarf bei der Dämmung, während eine schlechte CO₂-Bilanz auf den Ersatz fossiler Heizsysteme hinweist. Gebäude mit guten Bewertungen verursachen tiefere Betriebskosten, sind zukunftssicherer im Hinblick auf gesetzliche Anforderungen und lassen sich im Wettbewerb leichter vermieten.
Für Käufer und Verkäufer bietet der GEAK eine transparente Entscheidungsgrundlage: Käufer erkennen sofort, in welchen Bereichen künftige Investitionen anfallen könnten, und Verkäufer können mit guten GEAK-Bewertungen den Wert ihrer Immobilie untermauern. Damit wird der Ausweis zu einem wichtigen Argument im Verkaufsprozess und trägt dazu bei, Vertrauen zwischen den Parteien zu schaffen.
Für wen ist der GEAK-Gebäudeausweis sinnvoll?
Der GEAK ist ein zentrales Instrument für alle, die fundierte Entscheidungen rund um ihre Immobilien treffen möchten, vom öffentlichen Sektor über Industrieunternehmen mit komplexen Liegenschaften bis hin zu professionellen Immobilieninvestoren.
Er schafft Transparenz, erleichtert Sanierungsentscheidungen, unterstützt bei Förderanträgen und steigert die Werthaltigkeit von Immobilienportfolios.
Stratus begleitet Sie dabei als kompetenter Partner: Von der GEAK-Erstellung über die Interpretation der Ergebnisse bis hin zur Entwicklung langfristiger Energiestrategien. Lassen von unseren Experten unverbindlich beraten.
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